Kompressionstherapie bei einem Lymphödem

Die Kompressionstherapie ist ein wichtiges Element der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE). Unterschiedliche Arten der Kompression helfen dir zunächst dabei, dein Ödem zu verringern, und anschließend dabei, den Erfolg der Therapie langfristig aufrecht zu erhalten

Was ist eine Kompressionstherapie?

Unter einer Kompressionstherapie wird das Tragen von Kompressionsverbänden oder Kompressionsversorgungen verstanden, die eigens dafür entwickelt wurden, um dein Ödem zu verringern und das Ergebnis aufrecht zu erhalten oder sogar zu verbessern. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE), dem Therapiestandard der Lymphödembehandlung. Die KPE besteht aus einer Entstauungsphase (Phase I), an die sich eine Erhaltungsphase (Phase II) anschließt. Die Kompressionstherapie ist Bestandteil beider Phasen.

Wie funktioniert eine Kompressionstherapie?

Die Kompressionstherapie zielt auf die Verringerung der Symptome eines Lymphödems ab. Deine Kompressionsverbände oder deine Kompressionsversorgungen üben von außen Druck auf die Gliedmaße aus. Die Kompression ist nach oben hin auslaufend d. h., am Knöchelgelenk (oder Handgelenk) ist der Druck am stärksten und schwächt sich prozentual ab. Dies hilft dabei, die Lymphflüssigkeit zur Körpermitte zu transportieren, wo sie ordnungsgemäß abgeleitet wird. Die Kompression transportiert die Flüssigkeit aus der betroffenen Region ab und verhindert zudem das Zurückfließen.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich an die Kompressionsversorgung gewöhnt habe. Aber sie haben meine Symptome wirklich gelindert.

Claudia , Lymphödem-Betroffene

In Phase I der Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE) zielt die Kompressionstherapie auf eine größtmögliche Reduktion deiner Ödeme ab. Diese Phase dauert, je nach Schweregrad deines Lymphödems, für gewöhnlich mehrere Wochen. Die folgenden Kompressionsarten werden in dieser Phase bevorzugt:

  • Kurzzugbandagen in Form einer mehrlagigen Bandage
  • Wickelkompressionssysteme

In Phase II, die unmittelbar nach der Phase I eingeleitet wird, zielt die Kompressionstherapie darauf ab, die in Phase I erzielten Ergebnisse aufrecht zu erhalten und zu optimieren, und zu verhindern, dass Flüssigkeit zurückfließt (auch als „Rebound“-Ödem bezeichnet). Die folgenden Kompressionsarten werden in dieser Phase bevorzugt:

  • Flachstrick-Kompressionsversorgung
  • Wickelkompressionssystem
  • Nacht-Kompression

Auf was muss ich achten?

Im Allgemeinen ist eine Kompressionstherapie sehr sicher und kommt seit Jahrzehnten zum Einsatz. Abgesehen von einigen Ausnahmen kann sie bei der überwiegenden Mehrheit der Patient*innen angewendet werden. Deine Ärzt*innen und Therapeut*innen werden alle diese Ausnahmen kennen.

Es gibt ein paar Warnzeichen, die darauf hindeuten, dass du deine Kompressionsversorgung oder deine Kompressionsbandagen möglicherweise nicht richtig trägst bzw. angelegt hast. Diese sind Schmerzen, Missempfindungen, Veränderungen der Hautfarbe oder Kribbeln oder Taubheit von Zehen und Fingern. Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome an dir bemerkst, bewege deine Gliedmaße oder lege das Kompressionskleidungsstück ab oder entferne eine Lage der Bandage, sollten diese Maßnahmen nicht helfen. Wenn sich die Symptome nicht nach einiger Zeit legen, verzichte vollständig auf die Kompression und wende dich an deine Ärzt*in. 

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