Psychologische Unterstützung

Seelische Belastungen können sich auf deine Lipödem-Symptome auswirken, vor allem auf die Schmerzwahrnehmung. Psychologische Unterstützung kann dir bei der Bewältigung dieser langfristigen (chronischen) Krankheit helfen und deine Symptome lindern.

Vielen Menschen, die unter einem Lipödem leiden, macht die Diagnose und die Tatsache, dass ein Lipödem nicht geheilt werden kann, sehr zu schaffen. 

Möglicherweise hat es bei dir eine ganze Weile gedauert, bis bei dir die Diagnose eines Lipödems gestellt wurde. Es kann sehr kräftezehrend sein, einen Arzt zu finden, der deine Krankheit ernst nimmt und dem du vertrauen kannst.

Darüber hinaus verstärken die sozialen Medien das Schönheitsideal eines schlanken Körpers. Dies macht es dir noch schwerer, deinen Körper, der von diesem Bild abweicht, so anzunehmen, wie er ist. Frauen mit einem Lipödem leiden häufig unter einem geringen Selbstwertgefühl, unter Angstzuständen und unter Depressionen. Aus diesem Grund kann sich ein Lipödem auf deinen Alltag und dein soziales Leben, auf deine Beziehungen und deine Freizeitaktivitäten auswirken. 

Seelischer Stress kann deine Lipödem-Symptome jedoch noch weiter verschlimmern, vor allem die Schmerzwahrnehmung. Depressionen und Belastungsstörungen werden mit einer höheren Schmerzintensität in Verbindung gebracht. Daher solltest du dich nicht scheuen, dir psychologische Unterstützung zu holen.

"Psychologische Unterstützung kann ein wesentlicher Bestandteil deiner Behandlung sein."

Gabriele Erbacher, Psychologin in der Földi-Klinik

Hier sind ein paar Möglichkeiten, die du in Betracht ziehen könntest:

  • Mache eine Gesprächstherapie bei einem Psychotherapeuten.
  • Tritt einer Selbsthilfegruppe bei.
  • Informiere dich über Mittel und Wege zur Selbsthilfe und zum Selbstmanagement.

Therapeutische Konzepte, die sich auf Achtsamkeits-Techniken oder auf die „Akzeptanz- und Commitmenttherapie“ (ACT) stützen, können das seelische Wohlbefinden stärken und die psychologische Flexibilität erhöhen

Ein weiteres Konzept verbindet psychologische Unterstützung mit Techniken, die sich auf deinen Körper und dessen Beziehungen zu Gefühlen und sinnlichen Wahrnehmungen konzentriert. Dieser Ansatz wird „Psychokörpertherapie“ oder „Embodiment“ genannt und hat nachweislich eine beruhigende Wirkung

Es gibt verschiedene Strategien für psychologische Unterstützung. Sprich mit deinem Arzt, um mehr über diese unterschiedlichen Strategien zu erfahren und so herauszufinden, welche Strategie für dich hilfreich sein könnte. Das Wichtigste dabei ist, dass die Beziehung zwischen dir und deinem Arzt auf Empathie und Verständnis dafür basiert, was du durchmachst.

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